Intern
Institut für Musikforschung

Bumbass, 20. Jh. – De 316

Der Bumbass (auch "Teufelsgeige", im Sarntal die "Bettelgeige") ist ein großes Monochord, das in der Volksmusik bei Fastnachtsumzügen gespielt wird. Es dient als Rhythmusgeber. Die Saite wird mit einem Schlägel geschlagen oder gestrichen. Im 17. Jahrhundert handelte es sich um einen Musikbogen, an dessen einem Ende eine Tierblase als Resonator befestigt war. Bildlich belegt sind auch gerade Formen (Stabzither). Heute besteht der Bumbass aus einem langen mit ein bis drei Saiten bespannten Holzstab, an den Idiophone wie Schellen, Schellenring, Zimbeln, Klanghölzer oder alte blecherne Haushaltsutensilien gehängt werden. Den Resonator bildet meist ein Tamburin. Durch Stampfen auf den Boden entsteht ein dumpfer und zugleich rasselnder Klang. Das Stabende schmückt oft ein Teufels- oder Kasperkopf.

Herstellungsort unklar
Deutschland oder Österreich (?), 20. Jh.

Kein Herstellerzeichen

LBT 179 x 36 x 9 cm

Resonater: Achteckiger Rahmen mit Querrippe, beidseitig bespannt mit seitlich durch Fellschnur vernähte Schweinsblase

Hals mit Wirbelkasten
Geschnitzter Kasperkopf am Stabende
1 Darmsaite, die mit einem Steigrad gespannt wird

Saitenhalter und Steg aus gebeizter Rotbuche

Keine sinnvolle Möglichkeit zur Anbringung von Schellen- oder Rasselelementen

Schaden: An den Nathstellen, v.a. am Halsansatz ist die Bespannung durch Austrocknung und Versprödung eingerissen. Schnur-Saite gerissen und geknotet.

Herkunft: Gestiftet von Fritz Degel (Blieskastel), 2022

{ow; 2025-03-01}