Workshop "Song-Writing"
Musizieren mit Konstantin Wecker
Einen prominenten Dozenten haben sich Studierende der Musikpädagogik geleistet: Der Liedermacher Konstantin Wecker war zwei Tage lang Gast an der Universität Würzburg. Finanziert aus den Studienbeiträgen hat Wecker den jungen Musikern in seinem Workshop „Songwriting“ beim Komponieren und Arrangieren eigener Lieder geholfen. Die Präsentation der Ergebnisse fand jetzt vor einem begeisterten Publikum statt. Organisiert hat die Veranstaltung Prof. Friedhelm Brusniak, Inhaber des Lehrstuhls für Musikpädagogik und Didaktik der Musikerziehung.
„Ich bin völlig unvorbereitet zu dem Workshop gekommen und wollte nur mal zuschauen. In der Pause habe ich mich dann aber entschieden, auch ein Gedicht zu vertonen. Und es ist eigentlich was ganz Nettes dabei entstanden.“ Die junge Frau ist sichtlich nervös; fest umklammert sie den Mikrofonständer, ihr Blick verliert sich über das Publikum hinweg in einer hinteren Zimmerecke. Dann setzt das Klavier mit den ersten Akkorden ein – und die junge Frau bricht ab: „Moment, ich muss erst mal durchatmen.“ Drei tiefe Atemzüge, der Auftritt beginnt von vorne – und eine faszinierende Stimme bringt den Seminarraum zum Schwingen. Das Lied, die Stimme: alles klingt überaus professionell, gar nicht nach Studentin der Musikpädagogik. Verblüffte Gesichter im Publikum, dann Begeisterung, dann lang anhaltender Applaus und schrille Pfiffe. Die junge Studentin hat es geschafft. Auch Konstantin Wecker hält es vor Freude nicht auf seinem Stuhl.
„Ich bin unglaublich erstaunt, was für gute Musik in dieser kurzen Zeit hier entstanden ist“, hatte der Liedermacher gerade eben noch zur Begrüßung des Publikums gesagt, bevor die Studenten und Studentinnen ihre neun einstudierten Lieder vorstellen. Überrascht sei er vor allem „vom hohen Niveau der Musizierenden“ und von den „wunderschönen Stimmen der Damen“. Dabei ist Wecker Gutes gewöhnt. Immerhin gibt er ähnliche Seminare auch an Musikhochschulen.
Ein alter Liedtext von Konstantin Wecker, ein Gedicht von Erich Kästner oder ein selbst gewählter Text: Das waren die Vorgaben für diesen Workshop am Wittelsbacherplatz. Dazu passend sollten die Teilnehmer – 15 junge Musiker – eine Melodie komponieren und sich Gedanken über das Arrangement machen. Dass etliche auch eigene Texte mitbrachten, fand der Liedermacher „sehr mutig“. Anderthalb Tage hatte die Gruppe dann Zeit, aus dem Stückwerk komplette Musikstücke zu produzieren und zur Vortragsreife zu bringen.
„Historisch gesehen, ist hier eine neue Ära angebrochen: Sie haben sich Konstantin Wecker ‚geleistet’ und etwas ermöglicht, was Früchte tragen wird“: Mit diesen Worten hat Friedhelm Brusniak seinen Studenten für ihr Engagement gedankt. Der Musikpädagoge ist seit langem mit Wecker befreundet; die Idee, einen der „höchstkarätigen Liedermacher unserer Zeit“ – wie Brusniak sagte – mit Hilfe der Studienbeiträge nach Würzburg zu holen, hatten die Studierenden unterstützt. Und weil ihr Anliegen auch bei Studiendekanin Heidrun Brückner auf offene Ohren stieß, war es möglich, Wecker an die Julius-Maximilians-Universität einzuladen. Dass es dabei nicht nur um den Spaß am Musizieren ging, war dem Musikpädagogen wichtig: „Was in diesem Workshop auch passiert ist, das waren Mutmachen und Fördern – zentrale Anliegen der Pädagogik“, sagte Brusniak.
Dieses Mutmachen zeigt sich auch während der Aufführen der neun Lieder. Immer wieder gibt Wecker von seinem Platz aus den Musikern unauffällig Zeichen, klopft den Rhythmus, forciert das Tempo, fordert die Sängerinnen auf, mehr Kraft in ihre Stimme zu legen, und freut sich, wenn die Umsetzung gelingt. Als sein Lied „Warum sie geht“ gerapt, mit einer kräftigen Basslinie unterlegt, durch den Saal dröhnt, schlägt sich Wecker vor Freude auf die Schenkel, sein Oberkörper wippt im Rhythmus, am Ende ruft er laut „Super“ aus. Die Veranstaltung macht ihm sichtlich Spaß. Auch bei dem Kinderlied, das als letzte Nummer auf dem Programm steht, singt Wecker begeistert mit.
„Es war nicht so, dass man vor ihm Ehrfurcht hätte haben müssen“, sagt Katharina Oberhofer, Studentin der Musikwissenschaft und -pädagogik. Dafür sorgte schon das „Du“, das Wecker als erstes in die Runde einbrachte. Vor allem beim ungewohnten Improvisieren habe Wecker der Sängerin viel geholfen. „Er hat den Anstoß gegeben, wir haben ihn umgesetzt. Das hat viel Selbstvertrauen gegeben“, sagt Oberhofer. „Die bemerkenswert angenehme Zusammenarbeit“ hob Dennis Schütze hervor, Gitarrist und Lehrbeauftragter am Lehrstuhl für Musikpädagogik. Wecker sei ein guter Menschenkenner, der schnell Nähe erzeugen könne, sagt Schütze. „Wir haben deshalb sehr schnell von Musiker zu Musiker kommuniziert – nicht von Schüler zu Lehrer.“
Und was allen Teilnehmern des Workshops gefallen hat: Wecker hat sich am Abend nicht ins Hotel zurückgezogen, sondern ist mit aufs Weinfest im Hofgarten gegangen und hat dort mit ihnen bis tief in die Nacht gefeiert.
Kein Wunder, dass alle Beteiligten so bald wie möglich ein da capo wünschen. Wecker jedenfalls ist dazu bereit: „Wir wiederholen den Workshop im kommenden Sommer“, ist er überzeugt. Dann allerdings will er „drei bis vier Tage durcharbeiten“ und anschließend ein schönes Abschlusskonzert aufführen. Sagt’s, verbeugt sich und gibt schnell noch zum Abschied ein Lied „a capella auf den Weg mit“: Liebes Leben, fang mich ein, halt mich an die Erde. Kann doch, was ich bin, nur sein, wenn ich es auch werde.
(Quelle: Homepage der Universität Würzburg, Meldung vom 05.07.2007)
Studierende als Vorgruppe von Konstantin Wecker
Eine Gruppe Studierender der Universität Würzburg wird am 16. Juli als Vorband von Konstantin Wecker in Wertheim auftreten. Wecker, der seit 2007 einen Lehrauftrag am Lehrstuhl für Musikpädagogik der Uni besitzt, ist auf der Burg im Rahmen seiner „Wut und Zärtlichkeit“-Tour zu Gast.
Die Stücke der Studierenden entstanden in dem Seminar „Songwriting“, das der Künstler an der Uni gibt. Zwar bildeten bereits am Ende vorangegangener Seminare gemeinsame Konzerte den Abschluss eines Semesters, jedoch stets in einem deutlich kleineren Rahmen. „Wir haben unsere Stücke zwar schon einmal in der Kellerperle am Studentenhaus vorgespielt, aber vor mehr als 1000 Leuten ist das schon eine ganz andere Marke“, sagt Studentin Vanessa Valentine zu der Premiere im Vorprogramm.
„Eigentlich war geplant, dass wir ein Medley spielen sollten, aber dann war Konstantin Wecker so begeistert, dass die Idee mit der Vorband entstand“, sagt die 22-Jährige. Der 66 Jahre alte Sänger war im Wintersemester im Rahmen seines Lehrauftrags in Würzburg und hatte intensiv mit den Studenten an deren Ideen für Texte und Arrangements gearbeitet. Zudem stellte er ihnen eine Aufgabe: Sie sollten ihre eigenen Songs - Text und Melodie - schreiben. Vor wenigen Wochen ließ sich der Münchener die Ergebnisse an der Julius-Maximilians-Universität vorspielen.
Lob für intensive Betreuung durch Wecker
Die Studierenden sind begeistert von der Zusammenarbeit mit Wecker, der stets konstruktives Feedback zu neuem Material gab. Und dass, obwohl er als einer der angesehensten deutschen Liedermacher und Komponisten und auch als Schauspieler und Autor sehr aktiv ist. „Wir haben ihm Versionen der Stücke geschickt, und er hat sehr schnell detailliertes Feedback gegeben“, sagt Vanessa. Und weiter: „Er will nicht über uns stehen. Wir haben sehr von seiner riesigen Erfahrung profitiert.“
Der wohl wichtigste Ratschlag an die Studierenden war es, Gedichte zu lesen, sagt Vanessa. So sollte das Verständnis für Rhythmus und Klang der deutschen Sprache verbessert werden. „Um dann den Weg von der Sprache zur Vertonung zur finden, legte Konstantin Wecker uns ans Herz, auf den Instrumenten zu improvisieren“, sagt Vanessa. Der Liedermacher veranschaulichte daraufhin seinen Ratschlag, indem er ein Gedicht eines Teilnehmers spontan auf dem Flügel vertonte.
„Er hat uns klar gemacht: Fehler sind erlaubt. Um die Verbesserungen und den Feinschliff kann man sich dann später kümmern“, sagt Vanessa, die im vierten Semester an der Uni ist. Fast alle Mitglieder der Band studieren Musikpädagogik im Hauptfach mit dem Ziel, einen Abschluss als Bachelor oder Master zu machen.
Fünf eigene Stücke, ein Medley und ein Song gemeinsam mit dem Profi
Die Studierenden werden in Wertheim sieben Stücke interpretieren. Es gibt fünf Solisten, die mit der jeweiligen Begleitung auf dem Klavier, der Gitarre, dem Schlagzeug oder aber am Bass auftreten. Dazu kommt ein Medley, das Weckers „Niemand kann die Liebe binden“ auf verschiedene Art und Weise interpretiert. Den Abschluss bildet der durch das Seminar inspirierte „Piratensong“ gemeinsam mit Wecker.
Die Musiker:
Solisten: Hauk, Linda mit "Regen" Valentine, Vanessa mit "Nein, nein" Hönig, Eiko mit "Für Dich" Schmidt, Dominik mit "Farbentausch" Arrangement des Medleys: Dominik Strutzenberger
Vertonungen von:
Schenk, Lisa "kompliziertes Innenleben" von Masch Maléko Haupt, Benjamin "Kleines Solo" von Erich Kästner
Band: "constant in music"
Gitarre: Benjamin Haupt, Stefan Kessemeier, Dominik Schmidt Klavier: Michael Gerecke, Andreas Wolker Schlagzeug: Daniel Feldmeier
Gemeinsames:
"Piratensong": Stefan Kessemeier, Andreas Wolker, Eiko Hönig, Michael Gerecke, Vanessa Valentine (Initiatoren des Songs) "Niemand kann die Liebe binden/Medley": Andreas Wolker, Stefan Kessemeier, Linda Hauk, Benjamin Haupt (Ausführende) Bass: Eiko Hönig
( Quelle: Pressemitteilungen Universität Würzburg 11.07.2013, 13:50 Uhr)
Studenten begeistern als Konstantin Weckers Vorgruppe
Eine Gruppe Studierender der Universität Würzburg hat am Dienstagabend erfolgreich das Vorprogramm bei einem Konzert von Liedermacher Konstantin Wecker in Wertheim gestaltet. Knapp 2.000 Zuschauer auf der Burg über der Stadt belohnten sie mit großem Applaus.
Konstantin Wecker selbst verfolgte die Darbietungen der Studierenden vom Mischpult aus; einem kleinen Pavillon in der Mitte des Publikums gegenüber der Bühne. Von dort wurde die Musik- und Lichtanlage gesteuert. Die Akustik ist am Mischpult stets am besten. Mit leicht angespanntem Gesicht ließ er den Blick niemals von der Bühne schweifen. Sein Kopf bewegte sich im Rhythmus mit der Musik. Nach jedem einzelnen der insgesamt sechs Songs sowie nach den vertonten oder auch nicht vertonten Gedichten lockerte sich die Anspannung kurz und ein Lachen huschte über sein Gesicht.
Wecker begeistert von seinen Schützlingen
"Ich habe mir das heute mit Begeisterung angehört“, sagte Wecker hinterher, als er zu „meinen Studenten“ auf die Bühne gestiegen war und den abschließenden „Piratensong“ gemeinsam mit allen Studierenden gesungen hatte. „Ihr habt das wirklich alle ganz toll gemacht“, sagte Wecker mit zufriedenem Lächeln auf seinem Gesicht. Er verneigte sich sogar vor den Jungmusikern. Wecker hat seit 2007 einen Lehrauftrag am Lehrstuhl für Musikpädagogik an der Universität Würzburg inne. Sein Thema: „Songwriting.“ Die Gruppe, die er im letzten Wintersemester unterrichtet hatte, stand an dem Abend in Wertheim auf der Bühne im Burggraben. Musik, Text oder beides kam bei allen Songs aus der Feder der Studierenden.
„Eigentlich war geplant, dass wir ein Medley spielen sollten, aber dann war Konstantin Wecker so begeistert, dass die Idee mit der Vorband entstand“, sagte Vanessa Valentine, die in Wertheim unter anderem einen A-Cappella-Song beisteuerte. Großen Beifall bekam auch Benjamin Haupt, der in bester Singer-Songwriter-Manier mit einem gefühlvollen Song aufspielte. Die Studierenden tauften ihre Band für den Auftritt „constant in music“ und konnten das Publikum ausnahmslos überzeugen.
Wecker: „Hoffe, diese Begeisterung hält an“
„So gut wie heute haben wir bei den letzten zwei Auftritten bei Weitem nicht gespielt. Ich denke, es war das richtige Maß an Aufregung, Konzentration und Vorfreude“, sagte Benjamin, der Musikpädagogik als Bachelor studiert und kurz vor seinem Abschluss steht. „Vor einem Konzert von Konstantin Wecker, einem der größten Liedermacher Deutschlands, spielen zu dürfen: Das ist schon etwas ganz Besonderes", sagte er. Auch die Zuschauer zeigten sich sehr zufrieden: „Man wäre von selbst nicht darauf gekommen, dass sie das nicht professionell machen“, sagte eine Besucherin.
„So richtig werden wir das wahrscheinlich erst morgen oder in einer Woche realisieren, was wir hier auf die Beine gestellt haben“, sagte Benjamin. Konstantin Wecker sagte: „Ich hoffe, dass diese Begeisterung bei euch anhält, wenn ich wieder unterwegs bin.“ Dass dem so sein wird, ist zu erwarten. Benjamin möchte gemeinsam mit seinen Kommilitonen weiter am Ball bleiben. Auch wenn noch nicht genau klar ist, wie die Band weitermacht.
Er ist bald mit dem Studium fertig. Und dann wird Benjamin versuchen, seine Leidenschaft, so wie Wecker auch, zu seinem Beruf zu machen: „Rock n‘ Roll!“, sagt er und muss dann los: „Der Chef kommt.“ In diesem Moment betritt Konstantin Wecker die Bühne und zeigt in den folgenden zweieinhalb Stunden, was man noch alles von ihm lernen kann.
(Quelle: Pressemitteilungen Universität Würzburg 17.07.2013)
Weitere Pressemitteilungen in der Main-Post am17.07.2013