Intern
Institut für Musikforschung

Goge – StW 25

Goge, Schalenspießlaute, Sudan 20. Jh., 1980er Jahre

In der Sahara ist der Typ der Schalenhalslaute in der Region des Westsudan weit verbreitet. Bei gezupften Lauten endet der Spieß im Innern (z.B. Tehardent). Zu den Lauten, bei denen der Spieß herausragt, gehört die gestrichene Goge. Sie wird von den Hausa in Nigeria, Niger und im Senegal gespielt. In Westafrika gibt es weniger gestrichene als gezupfte Lauten. Der Lautentyp gelangte wohl mit der Ausbreitung des Islam im 11. Jh. in Südsahararegionen.

Maße:

Spieß: Gesamtlänge 66,7 cm, oberhalb des Resonators 37,2 cm
Resonatorschale: Durchmesser ca. 25,5 bis 26 cm.
Membranbespannung aus Waranhaut, geleimt und mit kurzen Nägeln fixiert.
Schalloch auf der linken Seite, etwas über Mitte, Durchmesser 8,2 cm.
Steg: Breite 5 cm, Höhe 1 cm, Einkerbung für Rosshaare.
Rosshaarbespannung, Befestigt an Kordeln zum Saitenhalter (unteres Spießstück)
Fefestigung und Stimmöglichkeit durch gewickeltes dünnes Lederband
Bogen: Länge 33,5, max. Höhe ca. 11,5 cm
Griff mit Stoff umwickelt, Bespannung mit Rosshaaren
Fixierung an der Spitze mit Lederband

Stiftung von Dr. Erhard Schulz (Würzburg), 2019

Literatur: Gerhard Kubik, Moya Aliya Malamusi, András Varsány (Hg.), Afrikanische Musikinstrumente. Katalog und Nachdokumentation der Musikinstrumente aus Afrika südlich der Sahara in der Sammlung Musik des Münchner Stadtmuseums, Berlin 2013, S. 219 ( Objekt 431: Schalenspießgeige mit einer Saite – Hausa und abhängige Gruppen in Westafrika).