Gitarrenzither/Kronenzither „Reform”, ca. 1920 - StW 18
StW 18-a: Griffbrettlose Zither bzw. Gitarrenzither, um 1920. Auf dem Tisch zu spielendes Laieninstrument mit festgelegten Arealen: mit Fingern gezupfte Bass-/Akkordseite links und mit Stahlplektren (Daumenring oder Stäbchen zwischen Daumen und Zeigefinger, Zupfrichtung von rechts nach links) gespielte Melodieseite rechts. Der Tonvorrat ist nicht voll chromatisch, zentrale Tonart ist A-Dur (Skala c-cis-d-e-f-fis-g-gis-a-h-c).
Zum Spielen ist nur ein begrenztes Erlernen der Notensschrift erforderlich, eigentlich nur die Interpretation von Längen/Tondauern. Die Saiten in Spielfolge werden durch die Abfolge auf dem Notenblatt (Unterlegblatt; Erfindung von Theodor Meinhold 1891) angegeben. Ferner sind den Saiten Ziffern zugewiesen, mit denen ebenfalls Melodien notiert werden können. Auf der Zither werden Lieder gespielt (Melodiestimme = Stimme). Der abzuschneidende linke Teil des Notenblatts enthält den Liedtext zum Mitsingen, der rechte Teil den instrumentalen Part. Die Notation ist insofern interessant, als sie eine Mischform aus Noten- und Ziffernnotation darstellt und die zeitliche Komponente auf der Fläche unter den Saiten darstellt.
Zum Typus der griffbrettlosen Zither vgl. die Übersicht des "Instrumentarium Lipsiense" (Andreas Michel).
Korpushöhe 3,5 cm, mit Beinchen 4,3 cm
Länge max. 48,5 cm
Breite max. 37,3 cm
Länge Bass-/Akkordsaiten 40 cm
Melodiesaiten 40 bis min. 18 cm ("C 15")
41 Saiten: 21 Melodiesaiten, fünf Akkorde (C, G, F, D, A, je vier Saiten). Es fehlen die Akkordsaiten C/C, D/fis und A/a.
Schäden: Stimmstock vom Boden abglöst, in der Folge ist die Decke um das Schallloch herum ca. 1 cm eingesunken und gerissen. Geleimter Riss in der Decke zwischen C 8 und CIS 8. Ferner zwei Risse im Boden, einer diskantseitig, der andere auf der Höhe zwischen Bass-/Akkord- und Melodiesaiten-Abschnitt. Dieser Riss ist (ab Übernahme) teilweise doppelt verklebt mit schwarzem Gewebeband.
Beim Instrument sind:
(StW 18-b) "Schule für die Amerikanische Guitarre-Zither "REFORM". In einer Stunde zu erlernen". Hamburg [o.J.], Verlag: Domkowsky & Co., z.T. Hansa-Ausgabe, PDF hier.
(StW 18c) 100 Abgeschnittene Notenunterlegblätter ("Noten" bzw. "Platten"), 23 noch unabgeschnittene Notenblätter des Verlags Menzenhauer & Schmidt, PDF hier. Die Noten durchgehend mit dem Besitzervermerk Michael Triebig.
Stiftung von Manuela Lutz (6. April 2018).
{ow 2018-04-21; Fotos © Studiensammlung Musikinstrumente & Medien}