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Institut für Musikforschung

Querflöte von Gustav Reinhold Uebel (Erlbach) mit Klappensystem nach Böhm, ca. 1980 - StW 14


Querflöte von Gustav Reinhold Uebel (Erlbach). Vielleicht um 1980. Seriennummer 6856

Futteral mit eingeklebtem schwarz bedrucktem Blechetikett: Würzburg | Deußer | Musik- und Pianohaus

Gesamtlänge: 65,5 cm Kopfstück 17,5 cm (mit Zapfen 21,2 cm) Mittelstück 35 cm (mit Zapfen 38,3 cm) Fußstück 13 cm

Gustav Reinhold Uebel jun. (1918–1981) übernahm 1959 die 1910 in Erlbach gegründete Holzblasinstrumenten-Werkstatt von seinem Vater Gustav Reinhold Uebel sen. (1873-1960). Dessen Vorfahren waren ebenfalls im Holzblasinstrumentenbau tätig. Uebel lernte den Flötenbau bei seinem Vater und machte 1947 die Meisterprüfung. 1972 wurde die Werkstatt Betriebsteil des VEB (früher: PGH) "Sinfonia", es erfolgte die Zusammenlegung mit der Fa. Krebs. Die gemeinsame Firma wurde als "Flötenbau Erlbach" Teil des VEB "B&S" ("Blechblas- und Signalinstrumente"), die Marke "Gust. Reinh. Uebel" wurde weiterhin verwendet. Die Uebel-Flöten waren in den 70er und 80er Jahren auch in Westdeutschland beliebte Schülerflöten. Die in der sächsischen Tradition gebauten Konzertflöten (versilbert und Silberkopf) waren preisgünstig und sorgfältig hergestellt. Ein auffälliges Erkennungsmerkmal der Konzertflöten war die lange Steckverbindung am Fuߟstück, bei der das Dis-Tonloch durch die Steckverbindung führte. Neben Konzertflöten aus Metall wurden Konzertflöten aus Holz und Metall-Piccolos gebaut. Die Firma Uebel bezog in den letzten Jahren vor der Wiedervereinigung Halbfertig-Teile von Hammig und montierte sie im eigenen Betrieb. 1991 übernahm die westdeutsche Firma W. Schreiber & Söhne diesen Betriebsteil, um hier Klarinetten ansetzen zu lassen; der Flötenbau wurde eingestellt.

Provenienz: Aus dem Nachlass von Herbert Hillmann