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Institut für Musikforschung

Hackbrett (18. Jh., Tirol) - R 13


unsigniert, Tirol – Alpbachtal (?), 18. Jahrhundert.
Provenienz: Sammlung Rück; möglicherweise erworben von der Sammlung Andreas Krapf (Innsbruck).

Das Instrument besitzt einen Korpus in gleichschenkliger Trapezform mit den Maßen (einschließlich Profile) L1 65,3 cm, L2 39,2 cm, B 27 cm, Zargenhöhe 4,20 cm. In die Decke aus Fichte, die Reste grüner Zickzackbemalung aufweist, sind zwei Rosetten mit verschlungenen grünen Girlanden- und roten Davidssternornamenten eingeschnitten. Lange und kurze Zarge (Fichte mit Resten von gruner Zick-Zack-Bemalung) stehen parallel zueinander. Neben den Stegleisten, unter der jeweiligen Saite, sind die Tonbuchstaben aufgemalt.

Die (nicht zeitgenössische) Besaitung aus Eisen gliedert sich in sechs ungeteilte und fünf geteilte Saitenchöre, alle vierchörig mit ausnahme des längsten, der zweichörig ist. Folgende Skala besitzt das diatonische Instrument:

[ungeteilte Ch.] c1, e1, g1, a1, h1/b1, e2/fis2

[geteilte Ch.]   c2, d2, e2,      f2,  g2

                       g2, a2, h2/b2, c3, d3

Die zwei Halbtonhaken aus Eisen für die auf dem dritten geteilten Chor befindlichen Töne e2 und h1 befinden sich am Stimmstock bzw. am Anhängestock. Stimmstock und Anhängestock, zur Decke hin mit Stufenprofil, zum Boden hin abgefast, bestehen aus massiv Edelkastanie. Wirbel und Anhängestifte aus Eisen, Wirbel am Kopf flach gehämmert, dann genutet, einmal zwei, sonst zehn mal 4 Wirbel, hintereinander versetzt.

 

 

Die zwei Stegleisten, die gemäß der Besaitung sechs bzw. fünf Stegköpfe besitzen, bestehen aus Edelkastanie. Die Saiten laufen über Messingdraht, der durchgehend in die Stegköpfe eingelegt ist. Sättel aus Eisendraht, wobei die Enden in den Stimm- bzw. Anhängestock eingelassen sind.

Ein Riss durch die Decke, auf Höhe des oberen Viertels der Rosetten (bereits sichtbar bei Eschler 1993, S. 112, Abb. 19); zwei ebenfalls bereits ältere Risse im Boden (vgl. Foto).

Abbildung in: Ilona Hörath: Die digitale Wunderkammer, in: Friedrich. Forschungsmagazin der FAU Nr. 119 (Jg. 44), Oktober 2019, S. 18–21 (Bild S. 19 u. 20).

{2016-02-04 ow} – Zithern/Hackbretter