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Institut für Musikforschung

Ungebundenes Clavichord, Venzky (1805) – N 5


Carl Rudolph August Venzky, Dresden 1805

Dieses Instrument ist eines von etwa 30 (davon etwa 20 deutschen) noch erhaltenen Clavichorden aus dem 19. Jahrhundert. Das Clavichord – bis dahin ist unter 'Clavier' gewöhnlich das Clavichord zu verstehen – verschwand nach 1830 so gut wie vollständig aus der Musikpraxis; seine Stelle nahm das Hammerklavier  (das 'Fortepiano') ein.  
Venzkys Instrument ist ein gutes Beispiel eines für das bürgerliche Heim gedachten 'Claviers'; trotz seiner recht großzügigen Ausmaße bleibt der erzeugte Ton zurückhaltend und intim.

Über den Erbauer dieses Clavichords teilt Johann Georg Meusel in seinem „Teutschen Künstlerlexikon" (2. Aufl., Lemgo 1809) folgendes mit: "VENZKY (KARL RUDOLPH AUGUST) Hoforgelbauer-Adjunkt zu Dresden: geb. zu Langenhennersdorf bey Pirna 1767. Lernte die Orgelbaukunst bey dem Hoforgelmacher Treubluth von 1780-1786, conditionirte nachher bis 1787 bey demselben, erweiterte hierauf seine Kenntnisse auf Reisen, kam 1790 zurück, und etablierte sich in Dresden, wo er denn 1791 die erwähnte Stelle erhielt. | Er baut nicht nur alle Arten von Orgeln, sondern auch Fortepiano's in Flügel- und Klavierform, mit und ohne Flötenwerke, ingleichen Klaviere ohne und mit Flötenwerken. Er erfand auch eine neue Gattung von Klavierförmigen Fortepiano's, bei der der Resonanzboden über das ganze Instrument geht."

Provenienz: Stiftung Neupert.