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Institut für Musikforschung

Konzertcembalo, Firma Johann Christoph Neupert, Bamberg (1924) – N 2


2 Manuale, Umfang F1–f3. Obermanual 8', 8' nasal; Untermanual 16', 8', 4'; Lautenzug (Obermanual), Koppel, Plektren ("Kiele") aus Leder, 7 Pedale zur Bedienung der Register (von links nach rechts: 16', 4', 8', Laute, Koppel, 8', 8').

Gehäuse mit Mahagoni furniert. Gußeisenrahmen, metallene Springerkästen. Lederne Kiele.

Maße: Gesamtlänge 257 cm, Breite 107,5 cm, Höhe (mit Deckel) 97,2 cm.

Das Cembalo wurde 1925 von Dr. h.c. Fritz Neupert, dem damaligen Inhaber der Firma J. C. Neupert, dem Erlanger musikwissenschaftlichen Seminar zur Gründung gestiftet. Es hatte seine Premiere am 16. November 1925 anlässlich einer „Aufführung Alter Musik“ in der Aula des Kollegienhauses, und zwar mit dem 5. Brandenburgischen Konzert von Johann Sebastian Bach.

Das Instrument hat die Typenbezeichnung K ("Konzert"); von diesem Modell wurden bis 1937 insgesamt 30 Instrumente gebaut.  

Seine Struktur lehnt sich an jene des modernen Flügels an: massive Wände, offene Unterseite, Registerschaltung mittels Pedalen, nicht zuletzt die gußeiserne Platte. Aus Metall sind auch die Springerkästen gefertigt. Die Disposition folgt jener, welche die französische Firma Pleyel ab 1912 mit einem Instrument prägte, an dessen Konzept auch die Cembalo-Solistin Wanda Landowska mitgearbeitet hat. Die Idee hinter diesen modernen Cembali war jene der perfekt gebrauchsfähigen "Rekonstruktion" und nicht das Ideal der "historisch korrekten Kopie".

 

Literatur:

–  Eschler (1993), S. 72.

– Ralf Ketterer und Thomas Röder, Musikinstrumentensammlung, in: Udo Andraschke und Marion Maria Ruisinger (Hrsg.), Die Sammlungen der Universität Erlangen-Nürnberg, Begleitband zur Ausstellung „Ausgepackt. Die Sammlungen der Universität Erlangen-Nürnberg”, 20. Mai bis 29. Juli 2007, Stadtmuseum Erlangen, Nürnberg 2007, S. 161–168, S.  162 und 168.

 

Provenienz: Stiftung von Fritz Neupert an das Institut für Musikwissenschaft an der Erlanger Universität zu dessen Gründung.

Schäden (aufgenommen 2010): Kratzspuren auf dem Furnier links und rechts am Gehäuse, usuelle Furnierabschabungen zwischen Deckelfrontabschluss und Backeninnenseiten, Spritzwasserspuren auf Frontplatte hinter dem Obermanual, Stützenauffang am Deckelinneren fehlt (Stütze trifft eigentlich ca. 15 cm höher auf den Deckel).

{2019-01-30; ow}