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Institut für Musikforschung

Dilli Kaval, Türkei - Lo 133, De 525

Kernspaltflöte, Labium hinterständig. Kaval bezeichnet in der Regel endgeblasene Flöten; die Bauart mit Kernspalt wird  dilli kaval genannt ("Kaval mit Zunge") im Gegensatz zu dilsiz kaval ("ohne Zunge"). In der Türkei und Rumänien wird das Instrument häufig mit einem gesummten Bordunton gespielt, wodurch sich die Klangfarbe gründlich verändert.

Lo 133

Türkei, vor 1974

Rote Maulbeere, 1 Stück, braun gebeizt, am Kopf über dem Labiumausschnitt schwarz gebeizt
Länge: 66,6 cm
Rohr-Durchmesser, nicht ganz rund (nicht gedrechselt): Kopf 2,5 cm
Abnehmend bis 1,9 cm
Wulst am Ende 2,3 cm
Kanal konisch abnehmend vom Labium zum Ende: 1,7…1,2 cm
Bemaßung der Grifflöcher: siehe Schema unten

Rundum eingeritzte Ringe, einzelne zur Markierung der Lochbohrungen, dazwischen Gruppen von parallel eingeritzten Ringen.
5 Draht-Ringe aus 4–5 Wicklungen von zusammengelötetem Stahldraht, in eigenen für die Wicklungen vorbereiteten Ringkanälen. Sie wurden vor Auftrag der Beize abgezogen und mit dem Draht bezogen.
Die Drahtringe sitzen vom Rohrende aus gemessen an den Positionen: 55,8 cm, 41,6 cm, 28,4 cm, 17 cm, 4 cm

Angehängtes Etikett von Thomas Loelgen mit der Beschriftung: "Türkei | Kaval", Rückseite: "F. Dreyer 1974".

Provenienz: Sammlung Thomas Loelgen (2014)


De 525

Türkei, um 2000

Rote Maulbeere, ein Stück, dunkel lasiert
Länge: 43,5
Durchmesser: 1,9…2,2 cm
Wulst (Fuß): 3,1 cm
Oberer Abschluss: 2,9 cm
Kanal Durchmesser 1,3 cm

6 vorderständige Grifflöcher von 6 mm Durchmesser, 1 Daumenloch
Distanz vom Labium
34,1 cm (~ g1)
30,9 cm
27,9 cm
24,9 cm
22,0 cm
18,9 cm
Daumenloch:
20,1 cm
Tonvorrat über g (wohl makam rast)

Herkunft: Gestiftet von Fritz Degel (Blieskastel), 2022

Literatur: Laurence E. R. Picken, Folk Musical Instruments of Turkey, London: OUP 1975, 381–440. – Tiberiu Alexandru, Vergilij Atanassov, R. Conway Morris, Radmila Petrović, Ardian Ahmedaja: Kaval, in: L. Libin (Hg.), The Grove Dictionary of Musical Instruments, 2nd ed., Oxford und New York: OUP 2014, Bd. 3, 123–122.

{ow; 2018-05-10; 2024-03-27; 2024-09-27}