Bolon, Stegharfe, Senegal (?) – De 82
Bass-Stegharfe
Senegal oder Gambia
20. Jh.
"Der auf der Membran aus Säugetier- oder Reptilhaut aufgestellte, hoch aufragende Holzsteg unterscheidet die Stegharfe grundsätzlich von der afrikanischen Bogenharfe mit ihrer unter der Korpusdecke verlaufenden Saitenhalterleiste. Als Harfen zu klassifizieren sind auch die über einen Steg verfügenden Instrumente, denn die Saiten werden übereinander, d.h. in Ebenen senkrecht zur Mernbranebene, ausgespannt. Die meisten Stegharfen kennen allerdings eine biplane Saitenanordnung in zwei parallelen, vertikalen Ebenen, die rechts und links am
Steg vorbeigeführt werden. Jede Saite ruht in einer Kerbe des Stegrandes. Bei Lochstegen werden die Saitenausspannungcn durch entsprechende Perforationsreihen geführt. Sind die Saiten direkt hinter eiern Lochsteg zu einem Knoten geschlungen bzw. an ein Querhölzchen gebunden, so dient der Steg gleichzeitig als
unterer Saitenhalter." (Wegner 1984, 175–176)
Gesamtlänge 110 cm
Breite 40 cm
Tiefe (mit Steg) 46 cm (mit Steg)
Korpus aus Kürbis
Decke: aufgenagelte Ziegenhaut mit Behaarung
annähernd quadratisches Schallloch (Seiten ca. 10 cm)
Steg (zugleich Saitenanhang): Länge 13,5 cm, Breite um 3,5 cm
5 Saiten
befestigt an Schubringen aus Leder
Mensur ca. 37…62
Herkunft: Stiftung Fritz Degel (Blieskastel), Juli 2022
Literatur: Ulrich Wegner, Afrikanische Saiteninstrumente (= Veröffentlichungen des Museums für Völkerkunde Berlin, Neue Folge 41, Abteilung Musikethnologie V), Berlin: Staatliche Museen Preussischer Kulturbesitz 1984, 175–188. – K.A. Gourlay und Lucy Durán, Art. Bolob [bolombata, bolombato, bulumbata], in: Laurence Libin: The Grove Dictionary of Musical Instruments, 2nd ed., Oxford und New York: OUP 2014, Bd. 1, 365-366. – Art. Bolon, Wikipedia. –
{ow; 2024-09-10}