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Institut für Musikforschung

Qanun – De 67

Qānūn, trapezförmige Kastenzither, verbreitet vom Kosovo, Albanien, Griechenland (kanonaki) über die Levante bis Armenien und Nordafrika bis zum Maghreb.

De 67

20. Jh.

Kein Herstellervermerk

LBT 114 x 55 x 15 cm
Zargenhöhe 10,5 cm
Kurze Seite 43 cm

36 Saitenchöre (insg. 102 Saiten)
5 Oktaven (es bis es4 ?); ces liegt wohl auf dem 6. Saitenzug.
Mensur 16,5…93 cm
Stimmhebel: an der untersten und obersten Saite 1; an den restlichen 2, meistens 3.

Der Steg steht auf fünf Feldern mit Membranen aus Pergament.

Auf die Zarge der langen Seite wurde ein Kunststoffkoffergriff für den einfachen Transport (ohne Case) geschraubt. Die übliche Abdeckung der Saitenanhangleiste fehlt.

Zubehör (De 67a): Ständer (Fichtenholz) aus drei mit Scharnieren verbundenen Wänden, auf dem das Instrument in leicht abschüssigem Winkel  (ca. 10°) zum Spieler steht.

Das außergewöhnlich große und schwere Instrument (v.a. Zargenhöhe) ist nicht leicht zuzuordnen. Die abgerundet rechteckigen Füße des Stegs sind untypisch für ägyptische Instrumente. Die geringe Anzahl der Stimmhebel entspricht ebensowenig ägyptischen Instrumenten wie die Form und Anordnung der Schalllöcher (an den Rändern türkisch, Mitte unklar).

Schäden: Riss in der Decke (Mitte links), von der mittleren Rosette ausgehend zum Stimmstock hin. Älterer Holzwurmbefall entlang der langen Zarge oben. Eine Saite im Chor des4 fehlt.

Herkunft: Stiftung Fritz Degel (Blieskastel), Juli 2021

Literatur: Christian Poché: Qānūn, in: Lawrene Libin (Hg.): The Grove Dictionary of Musical Instruments, 2nd ed., Oxford und New Yoek 2014, Bd. 4, 188-190.

{ow; 2024-06-09}