Ukelin, Jersey City, NJ – De 6

Wohl nach 1929; 1940er Jahre (?), Jersey CIty, (wohl) Oscar Schmidt Factory.

Die Ukelin, der Bezeichnung nach als eine Verbindung von Ukulele und Violine intendiert, morphologisch aber eine Kombination aus Streichpsalter und Akkordzither, wurde Dezember 1924 von Paul F. Richter zum Patent angemeldet. Bestätigt wurde das Patent 1926, dem Jahr, in dem die Phonoharp Company, die mit der Firma von Oscar Schmidt vereinigt worden war, begann, das Instrument in Serie herzustellen. Die Firma verkaufte das Instrument durch reisende Vertragshändler anhand von Türverkäufen. Es hat äußerlich das Design von Zithern, die einfach zu lernen waren – mit Anweisung zur Saitenstimmung auf dem Instrument selbst. Tatsächlich ist das Instrument, zu dessen Spiel Fähigkeiten im Streichen und Zupfen zugleich nötig sind, eher schwer zu stimmen (32 Saiten) und zu spielen. Zugleich lassen sich nur vier Dur-Akkorde spielen, während auf der gestrichenen Seite nur eine C-Dur-Tonleiter zur Verfügung steht. Viele Instrumente wurden (daher?) an die Firma zurückgeschickt. Der Preis war niedrig, zwischen 35 und 40 Dollar. Ab der Finanz-Depression wurde das Instrument etwas teurer verkauft. Wie viele dieser Instrumente hergestellt wurden, ist unklar.

Gedruckter Herstellerzettel hinter beiden Schalllöchern mit Goldaufruck: "PRICE $ 40.00 | UKELIN | Distributed Exclusively by the | Manufacturers | Advertising Co. | 93 Ferry Street | Jersey City, N. J."

Seriennummer (Profilstempel im Boden): 5520

LBT: 70 x 19 x 5,5 cm
16 gestrichene diatonische Melodiesaiten (c1–d3)
Mensur: 20-39 cm

4 x 4 gezupfte Akkordsaiten: C-Dur, G-Dur, F-Dur, D-Dur
Mensur 38,8 cm

Riss  in der Decke zwischen unterem Schallloch und unterem Steg
Bogen fehlt

Herkunft: Stiftung Fritz Degel (Blieskastel), Juli 2021

Literatur: [ohne Autor]: Art. Ukelin, in: L. Libin (ed.), The Grove Dictionary of Musical Instruments, 2nd ed., New York 2014, Vol. 5, 137 f. – Wikipedia: Art. Ukelin. – Bob Buza: Bob’s Ukelin Home  (ohne Datum).

{ow; 2023-06-15}