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Institut für Musikforschung

Enanga, Trogzither, Uganda – De 367

Enanga bzw. inanga/nanga, Ruanda (Abatutsi), oder Uganda oder Tanzania, 20. Jh. Der Typus wird auch Schalenzither genannt.

Die Hauptverwendung solcher Trogzithern ist die Selbstbegleitung von Liedern und Rezitationen. Die Enanga in den Ditrikten Nkore, Tooro und Kigezi haben die abgerundeten Enden wie dieses Instrument oder sind grob oval. – Männer halten die Enanga meist schräg gegen die Taille oder den linken Oberschenkel, wobei sie die Saiten mit den Fingern beider Hände zupfen. Frauen spielen so, dass das Instrument vor ihnen liegt, von ihnen weg zeigt und oft auf einem Resonanzkörper, etwa einem Kochtopf, aufliegt. Acholi-Männer spielen die nanga in der Regel auf ähnliche Weise, allerdings so, dass sie gegen die Seite eines halbkugelförmigen Kalebassenresonators gedrückt wird. – Außer in den Distrikten Kigezi und Acholi-Land scheint das Trogzitherspiel heute so gut wie ausgestorben zu sein.

LBT 53 x 21 x 6,5 cm

7 Saiten (genauer 1 Saite, die seriell durch die Kerben am oberen und unteren Rand gezogen wird).

Brandverzierungen mit je 3 bis 4 parallelen Linien

Herkunft: Stiftung Fritz Degel (Blieskastel).

Literatur: Gerhard Kubik, Moya Aliya Malamusi und András Vasány, Afrikanische Musikinstrumente. Katalog und Nachdokumentation der Musikinstrumente aus Afrika südlich der Sahara in der Sammlung Musik des Münchner Stadtmuseums, Berlin: nicolai 2014, 201-204. – K.A. Gourlay u. Peter Cooke, Art. Enanga, in: L. Libin (Hg.), Grove Dictionary of Musical Instruments, 2nd. Ed., New York: OUP 2014, Bd. 2, 215 f.

{2023-01-08; ow}