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Institut für Musikforschung

Yuequin – De 190, De 202, De 361

Yueqin (yüeh-ch’in), China, 20. Jh.

Die "Mondlaute" (yue = Mond) ist eine viersaitige gezupfte Kurzhalslaute der klassischen chinesischen Musik. Bautechnisch und etymologisch abgeleitet ist die japanische gekkin. Auf dem Griffbrett und bis auf die Korpusdecke reichend sind acht bis zwölf Bünde aus Bambus aufgeklebt. Die zweichörigen Saiten bestehen traditionell aus Seide, sie stehen im Abstand einer Quinte. Vorläufer der yueqin sind Mondlauten der Han-Chinesen, u.a. die ruan, deren Herkunft in die Han-Dynastie (206 v. Chr. bis 220 n. Chr.) zurückreicht. Die Tang-Dynastie (618–907) kannte eine vergleichbare Laute unter dem Namen ruanxian. Eine reformierte Version um die Mitte des 20. Jh. besitzt drei Einzelsaiten mit dem Ziel, den Tonumfang zu erweitern. Abgeleitete "Mondlauten" mit langen Hälsen finden sich in Vietnam (đàn nguyệt), in Thailand (krajappi) und in Kambodscha (chapey dang veng).

De 190:

Kein Herstellervermerk

LBT 62 x 36,4 x 5 cm

4 Saiten
Mensur 37 cm

4 seitenständige Wirbel

19 aufgeleimte Bundstege (außergewöhnlich viele)

Lackverzierungen, bemalt mit floralen Motiven auf der Decke und Drachengesichtern auf dem Kopf und dem Boden.

Herkunft: Stiftung Fritz Degel (Blieskastel) 2021

De 202:

Kein Herstellervermerk

LBT 61 x 34,5 x 4,5 cm

4 seitenständige Wirbel

4 Saiten
Mensur 38,5 cm

8 aufgeleimte Bundstege

Geschnitzter Drachenkopf

Herkunft: Stiftung Fritz Degel (Blieskastel) 2021

De 361: Miniaturinstrument

LBT 26 x 16 x 3 cm

3 Schausaiten (Nylon), Mensur 16 cm

11 aufgeleimte Bundstege

Decke bemalt: Motiv Tänzerin und Mond

Herkunft: Stiftung Fritz Degel (Blieskastel) 2022

Literatur: Alan R. Thrasher und Gloria N. Wong: Art. Yueqin, in: L. Libin (Hg.), The Grove Dictionary of Musical Instruments, 2nd Ed., New York: OUP 2014, Bd. 5. 364f.

{ow; 2024-03-07}