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Institut für Musikforschung

Dotara, Indien – De 166, De 347

Dotārā: Bundlose Langhalslaute aus Nordostindien (v.a. Bengalen). Der Name (wie bei vergleichbaren Instrumenten West- und Zentralasiens: z.B. Dutar) meint "zwei Saiten", wenngleich meist vier oder mehr aufgezogen sind. Die Übertragung des Namens wird bisweilen damit begründet, dass die beiden mittleren Saiten, bzw. Saite 2-3 gleich (als Saitenchor) gestimmt sind. Die dotārā besteht gewöhnlich aus Niem-Holz (Neem), wobei der Korpus oft aus einem Stück besteht (monoxyl). Typisch sind Tiermotive über dem Wirbelkasten.

Die Dotārā wird gewöhnlich zur Selbstbegleitung bei regionalen Gesangsstilen verwendet wie dem nordbengalischen bhaoaiya oder dem baulgan, den Gesängen des heterodoxen Bettlerordens der Baul.

De 166: 20. Jh.

LBT 75 x 14 x 10,5 cm
5 Saiten
Die 2. und 3. Saite, die auf der gleichen Tonhöhe gestimmt sind, teilen sich einen Kanal auf dem Sattel

Als Griffbrett dient ein Furnierstreifen.

Wirbel mit runden Griffen
Offener bilateraler Wirbelkasten mit Pfauenmotiv

De 347: 20. Jh.

LBT 88 x 14 x 9,5 cm
Korpus schwarz gebeizt
4 Saiten
3 Schalllöcher in der Decke

Wirbel mit vierkantigen Griffen
Offener bilateraler Wirbelkasten mit Pfauenmotiv

Herkunft: Stiftung Fritz Degel (Blieskastel), Juli 2021

Literatur: Alastair Dick/Editors: Art. Dotārā, in: Laurence Libin (Hg.): The Grove Dictionary of Musical Instruments, 2nd Edition, New York: OUP 2014, Bd. 2, 76f.

{ow; 2023-03-10}