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Institut für Musikforschung

Tsonguri, Georgien – De 149

tšonguri. Azerbaischanisch: Çoğur; englisch: Chonguri; georgisch: ჩონგური. Gezupfte Laute aus Westgeorgien. Etymologisch ist das georgische mit (persisch) cank/chang und (hindi) canga, verwandt, Bezeichnungen für verschwundene historische Harfentypen. Sie gehen wohl zurück auf den sumerischen Namen ZAG-SAL für die babylonische Winkelharfe. In Georgien gibt es auch die tschangi (eine Winkelharfe in der Region Swanetien). Vgl. auch die birmanische Saung (gauk).

Eine bautechnisch ähnliche Laute unter dem Namen achamgur gibt es in Abchasien. Meist hat die tšonguri 4 Saiten (Seide, heute Nylon): Drei davon sind auf voller Länge aufgespannt (mit lateralen Wirbeln), eine fungiert als verkürzte hohe Resonanzsaite (zili). Es gibt fünf Stimmungen: (1) f-a-c1-f1; (2) f-a-c1-e1; (3) f-g-c1-g1, (4) f-c1-e1-c2, (5) f-as-c1-f1. Die Griffhand (links) kann ebenfalls zum Zupfen verwendet werden (zu dieser Spieltechnik siehe auf der Saz Hussein Mahmoud).

20. Jh.

Kein Herstellervermerk

LBT 95 x 23 x 15 cm

4 Saiten, eine verkürzt
Mensur (3 lange)  68 cm

Herkunft: Stiftung Fritz Degel (2021)

Literatur: Nino Razmadze, Chonguri, in: Lawrene Libin (Hg.), The GRove Dictionary of Musical Instruments, 2nd ed., New York und Oxford: OUP 2014, Bd. 1, 527.

{ow; 2023-03-10}