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Institut für Musikforschung

Station 10: Bürgerspital: Glockenspiel

Im Giebel des Bürgerspitals zum Heiligen Geist in Würzburg sehen Sie das Glockenspiel. Nachdem der ursprüngliche Bau des Bürgerspitals im Zweiten Weltkrieg zerstört worden war, beschloss man, auch dieses Gebäude wiederaufzubauen. Oberbaurat Rudolf Schlick hatte die Idee, in den Giebel das Glockenspiel einzubauen. Durch großzügige Spenden von Würzburger Bürgerinnen und Bürgern konnte dieses Vorhaben finanziert werden. Insgesamt wurden 13 Glocken gegossen: die kleinste und höchste Glocke hat einen Durchmesser von 26 cm, die größte und tiefste Glocke misst 51,2 cm. Zuständig für den Guss war eine Firma aus Osnabrück. Früher wurde das Glockenspiel mit Magnethämmern betrieben. Heute wird es durch einen Computer gesteuert.

Dieses kleine, aber feine Glockenspiel, welches außerhalb der Spielzeiten recht unscheinbar wirkt, ist für alle Personen, Touristen wie Einheimische, einen Besuch wert. Wenn Sie kurz vor 11, 13, 15 oder 17 Uhr einmal in der Nähe der Ecke Semmelstraße/Theaterstraße sind, lohnt es sich sowohl für einen Höreindruck als auch für ein besonderes Schauspiel inne zu halten. Pünktlich zur vollen Stunde beginnen die Glocken zu läuten. Als erstes ist das Kilianslied zu hören, ein bekanntes Studentenlied und die inoffizielle Landeshymne von Franken. Passend hierzu fahren nun Figuren aus dem Giebel heraus. Die Figuren wurden vom Grafiker Leo Flach gefertigt und zeigen u.a. die Frankenapostel Kilian, Kolonat und Totnan. Am Ende dieses Liedes flattert die weiße Taube, ein Symbol des Bürgerspitals, mit ihren Flügeln. Das zweite Lied „Die Würzburger Glöckli“ wird im Anschluss angestimmt. Passend hierzu fahren die Weinprinzessin, Winzer und der Kellermeister als Figuren vorbei. Danach wird noch das Frankenlied gespielt. Am Ende der Vorstellung prostet die Figur des Kellermeisters aus dem oberen Fenster den Passanten zu und verabschiedet sich.

Ausgewählte Literaturhinweise für das Glockenspiel:

Recherche und Text: Felicitas Stickler