Teilsammlungen der Studiensammlung Musikinstrumente & Medien
I. Musikinstrumente, Klangerzeuger, Modelle, Bilder
De
Stiftung des Sammlerpaars Dr. Marion Franz und Fritz Degel (Blieskastel): Degel begann ab den späten 1970er Jahren, vor allem Chordophone weltweit zu sammeln und verfolgte das Ziel eines eigenen Museums bis in die 2010er Jahre. Zu seinem mit den Möglichkeiten des Internethandels anwachsenden Bestands
G
Der Bestand Robert Günther (1929–2015) – Eine Sammlung ostasiatischer, meist japanischer Instrumente und eine Sammlung japanisch-buddhistischer Kultinstrumente, die von Prof. Dr. Robert Günther, einem bedeutenden Forscher im Bereich der Musikkulturen Japans und Professor für Musikethnologie in Köln, seit 1970 gesammelt wurden. Die Instrumente sind nur zu einem Teil von ihm in Ostasien erworben worden. Die japanische Koto aus dem 18./19. Jahrhundert etwa hat Robert Günther auf einer Auktion in Deutschland ersteigert. Die Teilsammlung konnte von Prof. Dr. Ralf Martin Jäger 2009 erworben werden.
N, R, U
Der Bestand Neupert/Rück bzw. die historische Sammlung historischer Musikinstrumente am ehemaligen Institut für Musikwissenschaft der FAU Erlangen. – Bei der Gründung des Erlanger musikwissenschaftlichen Seminars 1922/23 stiftete Reinhold Neupert (1874–1955), der Geschäftsführer der Nürnberger Filiale des gleichnamigen, in Bamberg ansässigen Cembalo- und Klavierherstellers, aus der bedeutenden Sammlung seines Hauses elf Instrumente und etwa ebenso viele Klavier-Vorführmechaniken; mit diesen Objekten läßt sich die Geschichte des Klavierbaus, vom Monochord über das Psalterium (Hackbrett) bis zum Wiener Hammerflügel, darstellen. – Als der Seminarvorstand Gustav Becking 1930 Erlangen verließ, knüpfte sein Nachfolger Rudolf Steglich Kontakte zu den Brüdern Hans und insbesondere Ulrich Rück, Inhabern einer Klavierfirma in Nürnberg, deren Gründer, Wilhelm Rück, um 1880 begann, systematisch Instrumente zu sammeln. Nach dem Krieg dienten Räumlichkeiten der Universität lange Zeit der Unterbringung großer Teile der Sammlung Rück. 1957 wurden etwas mehr als 50 Instrumente der Universität vermacht; die Sammlung Rück ist heute, wie auch die Sammlung Neupert, in die Bestände des Germanischen Nationalmuseums integriert. Über die beiden Legate hinaus enthält die Sammlung des ehemaligen Erlanger Instituts für Musikwissenschaft noch einige gestiftete oder geliehene Instrumente aus privater Hand (Signatur U). Der Sammlungsbestand folgte dem Weg des Instituts für Musikwissenschaft nach Würzburg und ist dort seit April 2010 als Dauerleihgabe der Universität Erlangen-Nürnberg in den Räumen der Würzburger Residenz aufgestellt.
Ate, Div, Eis, StW, W
Mit StW sind Siftungen bezeichnet, die seit 2010 der Sammlung zugute kommen. Unter der Signatur Eis findet sich die Stiftung (2019) aus der Familie der Würzburger Professorin Maria Eisenmann. Gruppe W erfasst die Instrumente bzw. Objekte des ehemaligen musikwissenschaftlichen Instituts Würzburg und solche, die vom Würzburger Institut für Musikforschung nach 2010 erworben wurden. Die Gruppe Ate nimmt Objekte und Medien des ehemaligen Atelier Klangforschung an der Universität Würzburg (2011–2018) auf, darunter musikgeschichtlich und medienarchäologisch wichtige Instrumente wie Harald Bodes Melochord oder die Lindström-Sprechmaschine. Die Gruppe Div ist bereit zur Aufnahme von musikbezogenen Objekten außerhalb performativer Verwendung.
Lo
Der Bestand Thomas Loelgen (1929–2011) – 2011/2012 gelang die Einwerbung der Stiftung einer Tübinger Privatsammlung im Umfang von 220 Instrumenten. Der Sammler Thomas Loelgen (1929–1911), der 1980 das Blockflöten-Fachgeschäft Notenschlüssel in Tübingen mitgegründet hatte, hatte sich auf Blas-, insbesondere Flöteninstrumente aller Art aus dem südamerikanischen und dem gesamtasiatischen Raum konzentriert. Zahlreiche Instrumente aus weiteren Kulturen der Welt gewähren eine Übersicht über verschiedenste Formen von Flöten, Rohrblattinstrumenten und flötenartigen Instrumenten- und Spieltypen von der Knochenflöte und der Signalpfeife über Bambusflöten, Mundorgeln, Doppelflöten, Surnay-Typen und Registergruppen wie Tarkas und Quenas, teilweise mit den zugehörigen Schlaginstrumenten.
Ikon
Hierunter ist der Bildbestand der Sammlung zu finden.
Eth
Der Musikinstrumentenbestand des Lehrstuhls für Ethnomusikologie: Dieser Bestand dient den Zwecken der musikpraktischen Kurse am Lehrstuhl für Ethnomusikologie (Afrikanisches Trommeln, Arabische Musik etc.). Die Instrumente sind im Rahmen von Seminaren leihbar.
II: Tonträger
TFr
Die Schallplattensammlung von Wolfgang Früh (1922–1993), der 1958 bis 1985 evangelischer Pfarrer der Waiblinger Michaelskirchengemeinde war, bildet den zentralen Bestand der Schallplattensammlung. Etwa 25000 Einheiten umfasst die Sammlung (LPs, Singles, ältere 78er). Ein Erinnerungsnamenrätsel der Waiblinger Kreiszeitung bezeichnet ihn als "legendären Freund der Jugend und Plattensammler ‚von Abba bis Zappa‘". Frühs Stichwort-Register reicht exakt von "Aachen (Domchor)" bis "Z Z Top", was genauer die bemerkenswerte Breite des Sammelinteresses abbildet. Die von Früh minutiös geführte Titel-Kartei rubriziert weltliche und geistliche Vokalmusik, Orgelmusik, geistliche Musik allgemein, Instrumentalmusik, Oper, Operette/Musical, Jazz, Bluegrass/Country, Schlager, Volksmusik, Folklore und Hörspiel/Literatur. – Erfassung im Prozess.
TLL
Die Plattensammlung des Komponisten und Pädagogen Dafydd Llewelyn (1939–2013) konnte 2014 übernommen werden. Llewelyn wurde pianistisch ausgebildet von Tom Bromley, Johann Trygvasson und Peter Feuchtwanger, später beeinflusste ihn Shura Cherkassky. Er erhielt Impulse von Boulez, Stockhausen und Kirill Kondraschin. 1966 war er an der deutschen Uraufführung von Erik Saties Vexations beteiligt. Ende der 1960er Jahre nahm er mit der Band The Lonely Ones (später The Joint) Filmmusik auf und unterrichtete deren Keyboarder Rick Davies, der danach die Band Supertramp mitbegründete.
TI
Schallplatten und Tonbänder der ehemaligen Institute für Musikwissenschaft in Erlangen und Würzburg. Die Sammlungen bilden Schwerpunkte in der musikwissenschaftlichen Lehre der ehemaligen Institute ab, weisen aber auch darüber hinaus. Zusammen mit der Sammlung Früh und den restlichen Stiftungen bietet der Plattenbestand einen Ausgangspunkt für Interpretationsvergleiche v.a. der Musik (Sinfonik, Oper) des 19. Jahrhunderts. – Ein Scan der Karteikarten des alten Würzburger Bestandes findet sich hier.
TD
Diverse Stiftungen von Freunden des Instituts, privaten Stiftern, Studierenden, Bestände aus Wohnungsauflösungen.