Figur der Gottheit Krishna, auf der Flöte spielend – W 31
Panjim, Indien 2019
Krishna ist einer der beliebtesten Gottheiten im Hinduismus. Nach hinduistischem Glauben soll er als Avatar von Vishnu auf die Erde gekommen sein, um die Menschheit vor dem machtsüchtigen König Kansa zu bewahren und ihn zu töten. Während seines Erdenlebens setzt sich Krishna vermehrt für das Wohlergehen des Volkes ein und regiert später als König von Dwarka über diese Stadt auf der indischen Halbinsel Gujarat. Als er mit einem giftigen Pfeil versehentlich von einem Jäger an der Ferse getroffen wird, fährt Krishna im Jahre 3102 v. Chr. zurück ins Himmelreich. Die Flöte in seinen Händen steht sinnbildlich für die Menschheit, die erst durch den Atem der Götter zum Leben erweckt wird.
Die Krishna-Figur stammt aus Indien. Sie wurde am 23. Januar 2019 in Panjim im Bundesstaat Goa in einem kleinen Souvenirshop in der Altstadt erworben. Es handelt sich hierbei um ein einfaches, vermutlich industriegefertigtes Massenprodukt, welches für umgerechnet circa fünf Euro erstanden werden kann. Neben dieser Krishna-Figur bot der Souvenirshop weitere Figuren hinduistischer Götter in verschiedensten Ausfertigungen an.
Die Figur hat eine Gesamtlänge von 13,1 cm, dabei nimmt der Sockel 1,7 cm und die Gottheit 11,4 cm ein. Die Flöte ist etwa 3,4 cm lang. Am Sockel gemessen hat die Figur eine Breite von 3,5 cm und eine Tiefe von 3,2 cm.
Krishna wird stehend, mit verschränkten Beinen, eine Flöte in den Händen und einem freundlichen Gesichtsausdruck dargestellt. Er trägt eine Krone, eine lange Kette um den Hals, einen Umhang und einen durch Einkerbungen im Holz angedeuteten Lungi. Hinter seinem Kopf zeichnet sich ein Heiligenschein ab. Es handelt sich um eine vergleichsweise moderne Darstellung der Gottheit.
Die Krishna-Figur wurde im Rahmen des im Wintersemester 2018/2019 angebotenen Seminars „Musik und Religion in Indien“ und der damit verbundenen Indien-Exkursion vor Ort für die Studiensammlung Musikinstrumente & Medien der Julius-Maximilians-Universität Würzburg angeschafft. An der Exkursion beteiligte sich eine Gruppe von 11 Studierenden des Instituts für Musikforschung und reiste gemeinsam der Dozentin Dr. des. Lisa Herrmann-Fertig zu ethnologischen Forschungszwecken vom 14.01.2019 – 27.01.2019 nach Indien. Teil der zweiwöchigen Forschung war das hinduistische Besessenheitsritual theyyam in Kannur im Bundesstaat Kerala, sowie die Jesuitenmission in Panjim im Bundesstaat Goa.
Weitere Informationen: Hausarbeit von Eva-Lotta Drescher zum Modell.
{ow; 2021-05-27}