Deutsch Intern
Institut für Musikforschung

Tafelklavier von Eduard Haenel, Halberstadt – U 9

Eduard Haenel (fl. 1840–1850 ?), Halberstadt, nach 1849.

Auf der Vorderseite des Kämpfers bedrucktes Papier unter Glas. mit einem Palisanderrahmen:
"EDUARD HAENEL | in | HALBERSTADT".

Links Porträt mit Schriftrand "FRIEDRICH WILHELM IV. V. PREUSSEN | ZUR HULDIGUNG | Berlin 15. OKTOBER 1849"
Darunter: "PREIS MEDAILLE"
Rechts der Preußische Adler mit dem Staatsmotto "SUUM CUIQUE."
Darunter: "VOM JAHRE 1849".

Medaille zum Geburtstag des Monarchen.

 

Gehäuse rechteckig, die vorderen 2 Ecken mit wellenförmigen Profilen abgerundet.
Länge: 177,0 cm
Breite: 93,8 cm
Höhe (mit Deckel): 90,2 cm

Mit Mahagoni furniert. Zargen außen mit Mahagoni, innen mit Ahorn furniert. Alle auf den Unterboden aufgesetzt.
Stärke der Rückwand: um 2.63 cm
Stärke der übrigen Zargen: um 1,50 cm
Zargenhöhe mit Unterboden: 34,0 cm

Klaviatur einspringend, links.
Umfang: C1–a4
Stichmaß (3 Oktaven): 48,8 cm
Klaviaturhöhe: 72,5 cm
Untertasten mit Elfenbeinbelag, die Stirnkanten mit Knochenbelag. Die Obertasten aus schwarz geb. Obstholz mit Ebenholzauflage.
Tastenhebel aus Fichte mit Auflageböckchen aus Linde. 2-fach gebleit. Hebel mit Bleistift von 1 bis 82 durchnumeriert.
Länge der Untertasten Vorderseite, 4,6 cm
Länge der Obertasten am obersten Rand: um 8,9 cm
Tastentiefgang: um 0,75 cm

Wiener Prellzungenmechanik. Hämmer rückwärts gewendet. Stiele mit Schnäbeln aus Ahorn. Kerne aus Ahorn mit 3-fachem Belag: Leder / Filz / Leder. An den Seiten der Hammerkerne Lederpolster zur Reibungsminderung der Einzeldämpfer. Als Hammerauflage Stoffpolster, auf die Tastenhebel geleimt. Schnäbel mit Bleistift von 1 bis 82 durchnumeriert. – Oberdämpfung mit Einzeldämpfern.

Resonanzboden: Fichte, Stärke nicht ermittelbar.

Steg aus Ahorn, S-förmig. Damm aus Fichte, durchgehend offen. Stimmstock aus Ahorn an der Vorderseite. Stärke 5,5 cm, Tiefe Bass…Diskant: 40,5…8,5 cm.

Steg aus Ahorn

Eisenanhängeplatte aus Gußstahl, an der rechten Gehäuseseite mit einer an die Rückwand geschraubten Stahlverstrebung verbunden. 1 Spreize aus Gußstahl. zwischen Stimmstock und Anhängeplatte geschraubt. Alle Teile aus Gußstahl schwarz bemalt. Profilleisten zwischen Zargen und Anhängeplatte aus Kunststoff (n.o.?). Im Bereich b2/h2 zwischen Stimmstock und Resonanzbodenauflage eine Eisenspreize.

Ursprünglich 1 Fußpedal für Dämpferaufhebung; fehlt seit Katalog Eschler 1993.

Besaitung wohl original. Von C1 bis Gis Stahl umsponnen. Von A bis a4 Stahl. 10 Saiten von C1 bis A 1-chörig, 72 Saiten von B, bis a4 2-chörig. Schränkung durchgehend doppelt. Capotasto aus Gußstahl, auf den Stimmstock geschraubt, über den Saiten g2 bis a4
Mensuren (in Klammem die Anschlaglängen):
C1: 145,0 (15,0) cm
C: 124,3 (16,2) cm
c: 93,7 (11,1) cm
c1: 55,0 (6,7) cm
c2: 30,4 (3,7) cm
c3: 15,5 (1,8) cm
c4: 8,0 (0,9) cm
a4 : 4,6 (0,5) cm

Herkunft: 1926 als Geschenk von Herrn Jordan dem Institut gestiftet.

Literatur: Thomas Jürgen Eschler, Die Sammlung historischer Musikinstrumente des Musikwissenschaftlichen Instituts der Universität Erlangen-Nürnberg, Wilhelmshafen: Noetzel 1993, 79–80 (keine Abbildung). – Martha Novak Clinkscale, Makers of the Piano, Vol. 2: 1820–1860, Oxford und New York: OUP 1999, 167.