Deutsch Intern
Institut für Musikforschung

Kleine Hakenharfe, 1. Hälfte 19. Jh. - U 3


Wohl Frankreich, 1.Hälfte des 19. Jahrhunderts. Unsigniert.

Gesamthöhe des Instruments: um 93,0 cm
Resonanzkasten: Korpuslänge 70,2 cm
Korpusbreite vom Stimmstock zur Baronstange hin 6.3 bis 25,8 cm

Fichtendecke mit Faser quer zur langen Achse. In der Mitte entlang der langen Achse eine Ahornleiste zur Aufnahme der Krammen. Auf beiden langen Seiten der Decke am Rand Seitenleisten aus Ahorn mit Rändern aus gebeiztem Birnbaum.
Korpusbreite zum Stimmstock hin abnehmend.
Deckenstärke: ca. 30 mm
Zargen und Boden aus einem Stück (Ahorn lackiert). Im Querschnitt fast halbkreisförmig. Entlang der langen Achse vier Schallöcher (in der Größe abnehmende Ovale). An den Enden der langen Achse spitz zulaufend. Berippung aus Fichte, in Richtung der langen Korpusachse.
Wölbungshöhe vom Stimmstock zur Baronstange: 5,0 bis 13,0 cm
Stimmstock aus Ahorn, entlang der Wirbelreihe und auf der Oberseite mit Goldbronze bemalt.

27 Wirbel aus Eisen (Kopfende unbearbeitet), die ersten 16 (von der längsten Saite aus) mit eingefeilten Nuten, die restlichen 11 gelocht. Alle Wirbel versetzt, originale Löcher verdubelt.
27 Abteilungsstege (Messingbolzen mit eingedrehten Nuten, in denen die Saiten laufen, einige Bolzen  versetzt, originale Löcher verdübelt).

Bundhaken: 9 U-förmig gebogene Bundhaken aus Messing (ursprünglich wohl 14 Bundhaken; 5 zugedübelte Löcher). Saitenschlaufen in Krammen aus gebeiztem Ahorn. Reste alter Darmbesaitung.
Schwingende Saitenlängen, längste Saite: um 85,0 cm, kürzeste Saite: um 7,3 cm

Baronstange (Birne?) durchgehend mit Goldbronze bemalt. Am Kopf beim Stimmstock mit geschnitzten Verzierungen von Sphinxen und Auloi-blasenden Engeln. Am Fuß ebenfalls geschnitzte Verzierungen von Blattornamenten.

Provenienz: Das Erlanger Musikwissenschaftliche Seminar hat das Instrument 1926 als Geschenk erhalten. Stifter unbekannt.

Literatur: Eschler 1993, S. 51

{2018-11-11; Foto Instrumentenkunde-Seminar}