Shi-gen (?), Japan – De 212
Bei Curt Sachs ist ein Instrument erwähnt, das von der Form her auf die hier abgebildete Kastenspießlaute zutrifft. Nur die Länge passt nicht.
"Ši-gen, ein modernes japanisches Guitarreninstrument von etwa 90 cm Länge, mit achteckigem Körper und vier ohne Plektrum gerissenen Saiten; es ist mit dem Šuang k'in identisch." – "Šuang k'in, ein chinesisches Guitarreninstrument mit achteckigem Korpus aus hartem Holz, mit langem Hals und Bünden; 2 Paar Saiten in Quintenstimmung werden mit einem Plektrum angerissen. Heute ist das Instrument seines Preises wegen selten geworden. Jap. Ši-gen."
Die Beschreibung trifft auf dieses Instrument aus dem Deutschen Museum München zu.
Das vorliegende kleine Instrument mit seinen hybriden Zügen ist wohl der Meiji-Ära zuzuordnen und um 1900 zu datieren.
LBT 58,5 x 20 x 7 cm
Achteckiger Korpus
Auf beiden Seiten mit Fell bespannt, mit Landschaftsmotiven bemalt und beschriftet
Der Hals sitzt lose im Korpus.
4 Violinwirbel, wohl nachträglich ergänzt
Saitenanhang: geteiltes Spießende
17 Bundstäbchen aus Knochen, davon 6 erhalten, 2 fragmentarisch, der Rest fehlt.
Floralornamente in Permutt zwischen den Bünden 1–2, 4–5, 7–8; nur teilweise erhalten.
Steg fehlt
Herkunft: Stiftung Fritz Degel (Blieskastel) 2021
Literatur: Curt Sachs, Reallexikon der Musikinstrumente […], Berlin: Julius Bard 1913, 370–371.
{ow; 2024-03-16}