Deutsch Intern
Institut für Musikforschung

Ms Y 211_9

Die Handschrift Y.211/9 im Archiv des Konservatoriums der Universität İstanbul

Format:
27 x 19 cm, Querformat.

Beschreibung:
Variante der arabischen rik'a-Schrift. Das starke Gebrauchsspuren aufweisende Manuskript ist in arabischen Ziffern paginiert, die ebenso wie die Mensurzeichen und Überbindungen mit roter Tusche geschrieben wurden. Die Paginierung bricht mit Seite 259 ab. Die Betitelungen sind von Seite 1–129 und S. 212–219 mit roter, auf den Seiten 130–211 und 220–[280] mit schwarzer Tusche eingetragen. Die einheitlich schwarz geschriebenen Seiten unterscheiden sich in den Schreibgewohnheiten deutlich von den rot-schwarz aufgezeichneten. Viele Notate sind durch Bleistiftnachträge ergänzt worden. Seite 118 wurde ausradiert, die Seite 279 ist nicht beschrieben. Die aus einem dünneren Papier bestehenden Seiten 226–227, 232–233, 242–245, 250–253 und 258–259 wurden der Handschrift nachträglich beigefügt. Vor Seite 1 befindet sich ein Inhaltsverzeichnis, auf Seite [280] wurde ein nicht betiteltes Notat aufgezeichnet. Auf der letzten Seite der Handschrift findet sich ein später eingeklebter Notizzettel mit in osmanischer Schreibung in onomatopoetischen Silben notierten usul-ler. Die Faltspuren des Notizblattes sind noch gut erkennbar, alle durch Abnutzung fehlenden Stellen wurden von einer unbekannten Hand ergänzt.

Zuordnung:
Suphi Ezgi zufolge handelt es sich bei dem Manuskript um ein Autograph Hamparsums, das sich ursprünglich im Besitz Nâyî Ali Dedes befand. Später ist die Handschrift, wie ein Besitzerstempel auf S. 83 belegt, in den Besitz Mehmed Raşid Efendis übergegangen. Zumindest die hier aufgezeichneten Werke Raşid Efendis sind mit großer Wahrscheinlichkeit Nachträge.

Datierung:
Entstanden in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts.

Inhaltskonzept:
Ursprünglich eine Sammlung von Instrumentalkompositionen, peşrev-ler und saz semâî-leri. Von einer späteren Hand wurde auf Seite 259 ein anonymes şehnâz ilâhî mit dem Textanfang »Buyruk senin, ferman senin [...]« nachgetragen.

Enthaltene Komponisten und Anzahl der jeweils überlieferten Werke:
Das Manuskript enthält Werke von
Abdurrahman Bahir Efendi [Arab zâde] (1689–1746) [1],
Ahmed Ağa [Vardakosta-] (um 1728–1784) [2],
Ali Ağa [Kemânî-] (um 1770–1830) [2],
Alî Dede [Ser-Neyzen, »Ser-Nâyî«-] (vermutlich gestorben um 1820) [2],
Andon [Tanbûrî- -Düzyan] (1765–1814) [1],
Arif Ağa [Keçi-] (um 1790–1843) [1],
Corci [Kemani-] (vermutlich gestorben um 1805) [6],
Dilhayat Kalfa [Hanım-] (um 1710 bis etwa 1780) [1],
Emin Ağa [Ser-Müezzin Tanbûrî Denizoğlu] (um 1750–1814) [3],
Gazi Giray Han [Tatar, Bora, Ebu'l-Feth-] (1554–1607) [11],
Hasan Ağa [Benli Tanbûrî Musâhib-i ehriyârî-] (1607–1662) [2],
Hızır Ağa [Kemânî ve Tanburî-] (gestorben 1760) [2],
Itrî [Buhûrîzâde Mustafa-] (um 1638–1712) [1],
İsak Ağa [Tanburi-] (um 1745–1814) [17],
İsmâîl Dede Efendi [Hammâmî-zâde, »Büyük«, Hacı, Nâ't hân, Neyzen, Musâhib-i ehiryârî, Sermüezzin-] (1778–1846) [2],
Kantemiroğlu [Dimitrius Kantemir] (1673–1723) [3],
Kâtib Çelebî [Mustafa; Hacı Halife-] (um 1609–1657) [2],
Mehmed Çelebî/Ağa [Kanbosı/Kanbosoğlu-] (vermutlich gestorben um 1799) [1],
Murâd IV. [Gazi, Sultân, Hân-] (1612–1640; Sultanat 1623–1640) [2],
Musî [Tanbûrî Haham Muşe Fao/Mûsâ] (gestorben 1760) [3],
Mustafa İzzet Efendi [Kazasker Hacı Neyzen-] (1801–1876) [1],
Muzaffer Efendi [Sa'at-çi Mustafa Efendi-] (vermutlich gestorben um 1710) [2],
Nişan Ağa [Kemani/Sînekemânî Nişan Melkonyan-] (vermutlich gestorben um 1880) [1],
Nûmân Ağa [Musâhib-i ehryârî Tanburî Hacı-] (um 1750–1834) [2],
Oskiyam [Tanbûrî ve Neyzen Kuyumcu Samatyalı-] (um 1780 bis etwa 1870) [1],
Osmân Dede Efendi [Kutbün/ Kutb'ı Nâyî eyh, Osmân Nâyî-] (um 1652–1730) [2],
Raşid Efendi [Nâyi Baba/Baba Neyzen-] (um 1820 bis etwa 1892) [2],
Reftâr Kalfa (vermutlich gestorben um 1700) [2], Rızâ Efendi [Kemânî Üsküdarlı-] (um 1780–1852) [1],
Sadık Ağa [Musâib-i Şehryârî Kemânî; Tanbûrî Hâfız Mehmed-] (um 1757–1815) [2],
Saîd Dede Efendi [Şeyh Neyzen Mehmed-] (um 1803–1853) [2],
Şerîf Çelebî (gestorben 1680) [2],
Zekî Mehmed Ağa [Tanbûrî Nûmân Ağa-zâde Musâhib-i Şehryârî Tanbûrî-] (1776–1846) [8]
sowie nicht zuweisbare Kompositionen [21].

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